Schießsport
Die mit großen Lücken versehene Geschichte des Schützenvereins Hassel führt zwangsläufig auch dazu, dass im Hinblick auf die schießsportlichen Leistungen des Vereins und der einzelnen Schützen erst in der neueren Zeit genauere Aufzeichnungen und Angaben vorliegen. Unstrittig ist jedoch, dass neben dem Feiern des jährlichen Schützenfestes die Schießübungen der wesentliche und ausschlaggebende Grund für die Bildung und Entwicklung des Schützenvereins waren und auch heute noch sind.
Die ersten Hinweise auf regelmäßige sportliche Wettkämpfe der Vereinsmitglieder des Schützenvereins Hassel stammen aus den 50 er Jahren.
Für die Mitglieder sporttreibender Vereine ist es eh und je eine besondere Herausforderung gewesen, den Titel eines Vereinsmeisters zu erringen. Die vorliegenden Unterlagen des Schützenvereins lassen jedoch nicht erkennen, seit wann in den einzelnen Disziplinen des Schießsports die Hasseler ihren jeweiligen Vereinsmeister im sportlichen Wettkampf ermittelten.
Die ersten Aufzeichnungen über die Verteilung der Vereinsmeistertitel liegen erst seit 1962 vor, geben danach allerdings einen lückenlosen Nachweis bis zum heutigen Tage wieder.
Die zunehmenden Schießsportaktivitäten des Schützenvereins Hassel machten es mit der Zeit erforderlich, einen offiziellen verantwortlichen "Schießwart" einzusetzen.
Um den Schießsport innerhalb des Vereins mehr Nachdruck zu verleihen, wurden gleich zwei Schützenbrüder mit der Wahrnehmung dieser Aufgabe betraut; Herbert Schäbitz (KK) wurde 1962 als erster und Ernst Petersen (LG u. LP) als zweiter Schießwart eingesetzt.
Das erste vereinseigene Luftgewehr wurde mit einer spektakulären Eigeninitiative (Holzmachen) durch 6 Schützenbrüder (Günter Sander, Herbert Schäbitz, Helmut Heins, Ewald Heins, Hermann Heins, und Heinrich Pape) beschafft und dem Verein 1962 gespendet.
Die ersten LG-Schießwettbewerbe fanden ab 1962 im hinteren Schweinestallgang der damaligen Gaststätte "Pape" statt.
Nachdem der Gaststättenbetrieb 1965 eingestellt wurde, musste der Schießbetrieb kurzfristig zum Grünewald verlegt werden. Hier wurde von 1965 bis 1972 von der Garage aus in die gute Stube geschossen, die vorher entsprechend präpariert werden musste.
Nachdem 1973 die ehemalige Dorfschule zu einem Dorfgemeinschaftshaus umgebaut wurde, hat man für den sportmäßigen Schießbetrieb erst 3- und ab 1984 4 Bahnen LG- und LP-Schießstände errichtet.
Der seit 1980 als Jugendleiter eingesetzte Hartmut Stolzmann nahm am Schießsportleiterlehrgang 1981 erfolgreich teil, und übernahm die Funktion des Schießsportleiters LG und LP von seinem Vorgänger Ernst Petersen.
Die anschließende gute Jugendarbeit zeigte auch in den folgenden Jahren, dass mit Ausdauer und Trainingsfleiß hervorragende Ergebnisse zu erzielen waren.
Nachdem 1987 der Schießwart Herbert Schäbitz nach 25 Jahren sein Amt niederlegte, übernahm Matthias Sander mit einem abgeschlossenen Fach-Schießsportleiterlehrgang am 25. April 1987 das Amt des Schießsportleiters im Schützenverein Hassel.
Nach unstimmigkeiten im Verein trat Hartmut Stolzmann 2004 von seinen Posten als 1. Vorsitzender zurück und verließ kurze Zeit später auch den Verein. Da Hartmut auch das Jugendschießen leitete fehlte eine wichtige Kraft im Schießbetrieb. Das Waffengesetz schreibt eine Jugendlizenz vor wenn mit Jugendlichen der Schießsport ausgeübt werden soll. Diese Lizenz besaßen in Hassel aber nur Hartmut Stolzmann und Matthias Sander. Da Claudia Müller aus Walle auch in Hassel im Verein war und ebenfalls die Schießportleiter-Ausbildung und auch die Jugendlizenz besaß, hat sie das Jugendschießen in Hassel übernommen.
Es wurde ein Lichtpunktgewehr angeschafft, damit auch Jugendliche an den Schießsport herangeführt werden konnten die nach dem Waffengesetz noch nicht schießen durften. Das war schon längere Zeit ein Problem, daß Jugendliche erst ab 12 mit dem Luftgewehr schießen durften aber andere Sportarten, wie Fußball, schon wesendlich früher ausgeübt werden konnten und die Jugendlichen somit für den Schießsport nicht meht zur Verfügung standen.
Elke Stolzmann übernahm 2010 eine gut ausgebildete Jugendgruppe von Claudia Müller und setzte ihre Arbeit mit viel Erfolg fort.
Eine gute Zusammenarbeit der Jugendgruppen aus Hassel, Walle und Wolthausen bereicherte die Ausbildung mit den Jugendlichen. Auch einige Aktivitäten wurden zusammen unternomen, wie Besuche im Maislabyrint oder im Heidepark und das lecker Eis durfte natürlich auch nicht fehlen.
Ihre guten Leistungen bestätigten die Hasseler Schüler-, Jugend-, Junioren-, Damen- und Schützenmannschaften auch bei den Rundenwettkämpfen und Kreismeisterschaften, ja es gab sogar mehrere Starts bei den Landesmeisterschaften, die erneut den guten Leistungsstand der Hasseler Sportschützen unter Beweis stellte.
Im Frühjahr 2020 musste der Schiessbetrieb und alle Vereinsaktivitäten wegen der Coronapandemie vorübergehend eingestellt werden. Es fand auch kein Schützenfest statt. Alle Vereinsvorsitzenden im Stadtgebiet Bergen hatten sich darauf geeinigt ihre Schützenfeste 2020 ausfallen zu lassen.