Wiederbeginn
und Neuanfang des Hasseler Schützenwesens ab 1948
Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Vereinsleben erst 1948 in der Amtsstube des damaligen Bürgermeisters F. Ohlhoff zu neuem Leben erweckt.
Das erste Schützenfest nach dem Kriege wurde 1948 in der Scheune von W. Timme (Haus Nr. 1) bei selbstgebrauten Getränken gefeiert; allerdings noch ohne Schützenkönig aus allgemein bekanntem Grund, (Treibmunition war durch die alliierten Besatzungsmächte noch verboten).
1949 wurde das zweite Nachkriegsschützenfest wieder im Grünewald begangen. Der König wurde mit dem Luftgewehr an der Schießbude ausgeschossen, da zu dieser Zeit das Schießen mit Treibmunition immer noch verboten war.
Auf der Jahreshauptversammlung im Januar 1950 wurde beschlossen, daß der Festplatz wechselnd an verschiedenen Stellen im Ort eingerichtet werden sollte. So fand das Schützenfest 1950 beim damaligen 1. Vorsitzenden Otto Schünhoff auf dem Hof statt.
1951 wurde erneut bei Schünhoffs Schützenfest gefeiert, jedoch wurde im gleichen Jahr der alte Schießstand am Grünewald gegenüber der B3 für das Königsschießen nicht mehr zugelassen und somit geschlossen. Nun wurde der Schießstand in der Lehmkuhle zu neuem Leben erweckt und der König an dieser neuen Stätte ausgeschossen.
In diesem Jahr wurde auch wieder eine Königskette angeschafft, die Orden sind von den ehemaligen Schützenkönigen gestiftet worden.
1952 fand das Schützenfest bei Krügers unter den Eichen statt. Der Weg zur Lehmkuhle zwecks Königsschießens war nun auch nicht mehr so weit, doch der Rückweg zum Festplatz soll einigen Schützen durch zu großen Zuspruch des Zielwassers zum Verhängnis geworden sein.
„Dat Beie schall loopen, nich de Schütten“.
1953 wurde in der Jahreshauptversammlung beschlossen, eine Vereinsfahne zu beschaffen, die spätestens 1954 zum 30-jährigen Vereinsbestehen in einem größeren feierlichen Rahmen eingeweiht werden sollte. In diesem Jahr fand das Schützenfest wieder beim 1. Vorsitzenden Otto Schünhoff statt.
1954 wurde aus Anlaß des 30-jährigen Vereinsbestehens die neu angeschaffte Vereinsfahne bei Krügers auf dem Hof unter Teilnahme der Gastvereine: Walle, Wolthausen, Offen, Eversen, Sülze, Diesten, Bollersen, Südwinsen und Meißendorf feierlich geweiht. Die Fahnenweihe wurde von Lehrer Meyer und die Ansprache von Ferdinand Ohlhoff in einem würdigen Rahmen durchgeführt. Zur Verschönerung der Schützenuniform wurde von den Mitgliedern ein einheitlicher Schützenhut eigens zur Fahnenweihe angeschafft. Fahnenträger war damals Hans-Heinrich Averbeck; seine Begleiter Hermann Heins und Otto Lühmann standen ihm ehrenvoll zur Seite.
Im Jahre 1955 wurde das Schützenfest auf den 21. und. 22. Mai festgelegt, die Verpachtung des Schützenfestes ging an Bäcker Heins aus Sülze. Beim Schützenbruder Otto Schünhoff auf dem Hof wurde wieder der Festplatz eingerichtet. Das Zelt wurde aus Eversen geholt. Erstmals spielte die Kapelle „Bensten-Naumann“ aus Celle zum Tanz auf.
1961 legte Otto Schünhoff sein Amt als 1. Vorsitzender aus Altersgründen nieder und wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
In den kommenden Jahren bis 1964 wechselten sich die Festwirte Anni Pape aus Hassel und Hans Köhler aus Brunsik mit der Ausrichtung der Schützenfeste bei Schünhoffs auf dem Hof ab.
1965 wurde das Schützenfest am 15. und 16. Mai „2 Wochen vor Pfingsten“ am Grünewald gefeiert und an Hans Timme verpachtet. Hier hatte es einige Veränderungen gegeben. Das Königsschießen fand, wie heute, eine Woche vorher am 9. Mai in der Lehmkuhle statt und angetreten wurde bei Otto Schünhoff auf dem alten Festplatz. Die Musik spielte Werner Sander aus Bergen. Doch bevor das Königsschießen durchgeführt werden konnte, mußten die vom Ordnungsamt am Schießstand beanstandeten Mängel beseitigt werden. Es mußten zwei seitliche 10m lange Schutzmauern und neue Hoch- und Seitenblenden eingebaut werden. Mit 22 gegen 4 Stimmen wurde abgestimmt, daß jedes Mitglied einen Umlagebeitrag von 10,- DM zu zahlen hatte, um den Umbau zu finanzieren.
Das Jahr 1971 brachte für den Schützenverein Hassel keine weiteren Veränderungen. Erfreulicherweise konnten in der Jahreshauptversammlung sechs neue Vereinsmitglieder aufgenommen werden. Für das Schützenfest am Grünewald, welches am 24. und 25. Juli gefeiert wurde, konnte man wieder den Festwirt Kurt Eichler begeistern.
Das Schützenfest fand am 19. und 20. Mai am Grünewald statt. Zum Festessen wurden gemäß Versammlungsbeschluß vom 27. April 1973 zum erstenmal der Bürgermeister und der Stadtdirektor der Stadt Bergen eingeladen. Zu essen gab es Jägerschnitzel für 8,50 DM
Am Himmelfahrtstag 1973 nahm der Schützenverein mit einer Abordnung am 75- jährigen Jubiläumsschützenfest in Meißendorf teil. Anschließend wurde von sechs Schützenbrüdern der „Thing-Club Hassel“ gegründet. Man erzählt sich, dass die Verdunstungsrate in Meißendorf nicht durch Biernachschub ausgeglichen werden konnte. Das wurde unter den Eichen, am jetzigen Thingplatz nachgeholt und der Thing- Club gegründet.